top of page

Au revoire Frankreich

Für unsere Urlaubsreise in die Normandie haben wir uns nicht sonderlich viele Ziele vorgenommen. Wir wollten einfach dem Alltag entrinnen, tun und lassen, worauf wir Lust oder eben keine hatten. Unsere erste Idee für diesen Urlaub war, ausser der An- und Rückreise eben NICHT zu reisen. Wir haben unser Reisevirus unterschätzt und schafften es gerade mal für 2 Nächte an Ort und Stelle zu bleiben… Wie heisst es doch so schön: Nur wer reist, erreicht sein Ziel..!

Wir sind regelmässige Leser der Wohnmobilzeitschrift Promobil. Für die Ausgabe 06/14 war eine Reportage über die Opalküste auf der französischen Seite des Ärmelkanals in Nordfrankreich angesagt. Da soll es wunderschön sein…

Diese Ankündigung kam mir in den Sinn und ich machte den Vorschlag, dass wir  diesen Küstenabschnitt, den wir noch nicht kennen, erkunden könnten.


Opalküste

Von St.-Valery-en-Caux an die Opalküste


Montagmorgen haben wir uns wie immer gemütlich reisefertig gemacht und haben St.-Valery-en-Caux in Richtung Norden verlassen… Norden… genau unsere Richtung… !! ;-)

Trotzdem wir den Artikel in der WoMo-Zeitschrift noch nicht gelesen hatten, waren unsere Erwartungen sehr  gross. Schnell merkten wir, dass sie zu gross waren… und überhaupt: was wir zu sehen bekamen, gefiel uns  ganz und gar nicht! Die Dörfchen verloren mehr und mehr den Reiz der idyllischen Fischerdörfchen… die Villen konnten nicht gross genug gebaut werden… irgendwann hatten wir gar das Gefühl, an der Cote d’Azur (Nizza, Cannes, Monaco etc.) angekommen zu sein! Balken mit der den magischen Zahlen von 2.20m in einem roten Kreis über den öffentlichen Parkplätzen zeigten uns auf, dass die Reisemobile nicht willkommen waren. Hinter einer Düne gab es einen Wohnmobilstellplatz… dicht an dicht standen die Gefährte… nein, das war wirklich nichts für uns!

So haben wir beschlossen, wieder Richtung Haute Normandie zu fahren. Ziel war Etrétat… Ihr kennt doch den berühmten Falaise d’Etrétat?


Falais d'Aval bei Etretat

Falais d’Aval bei Etretat


Wir meldeten uns für 2 Übernachtungen an und genossen erneut die Meeresbrise, das Wasser, das Kreischen der Möwen samt dem herrlichen Gefühl über die Zeit verfügen zu können. Natürlich spazierten wir hier, da und überall hin! Und ja, René hat es erneut geschafft, dass wir den Felsweg in Angriff genommen und auf den Klippen gewandert sind! Auch wenn es etwas anstrengend ist, gelohnt hat es sich! Die Aussicht war phantastisch, das Wetter phänomenal, von sich auftürmenden Wolken bis hin zum azurblauen Himmel konnten wir alles beobachten!

Picture Gallery

Au revoire Frankreich


Ausblick hinter dem Falaise d'Aval in Etretat


Über den Dächern von Etretat


Lachmöve


Junge Lachmöve

Leider und sehr ungern mussten wir uns auch bald einmal Gedanken zur Heimreise machen. Für die Rückkehr wollten wir uns genügend Zeit lassen und die Autobahnen meiden. Also haben wir uns entschlossen, solange es geht, der Loire entlang zu fahren. Eine Übernachtung gab’s direkt an der Loire kurz nach Orléans. Nicht wirklich spektakulär, aber dennoch sehr angenehm.


Dächer nahe Orléans

Dächer nahe Orléans


Auf der Weiterreise durch herrlichste Weingärten am nächsten Tag wurden wir von der Sonne begleitet. So viele Rebstöcke auf einmal haben wir noch nie gesehen… Die verschiedenen Weingüter waren mit Mauern und teils majestätischen Toren eingerahmt!

Als letztes Übernachtungsziel haben wir uns von unterwegs einen Ort, der wohl als Geheimtipp gehandelt werden sollte, über eine App ausgesucht. Hat man keine Koordinaten oder genaue Adresse, wagen wir zu behaupten, dass es schier unmöglich ist, einfach so an diesen Stellplatz in La Racineuse zu fahren. Aufgrund von nur positiven Rezensionen wussten wir, dass das Betreiber-Ehepaar Deutsch spricht. Dass wir dann sogar in Schweizerdeutsch begrüsst wurden, brachte uns dann aber doch zum Staunen!

Ein Schweizer Ehepaar, das vor ca. 16 Jahren nach Frankreich ausgewandert ist und bis heute seinen Traum lebt! Die Lage ihres Hofes ist wunderbar ruhig, einfach top, für alle die dem Trubel entfliehen und einfach die Natur geniessen wollen. An einem Teich darf man sich frei hinstellen, ganz so wie es einem beliebt. Für diesen Platz sollte man darauf bedacht sein, dass die Vorräte, je nach dem, wie lange man bleiben will, gut aufgefüllt sind! Denn weder eine Einkaufsmöglichkeit, noch Restaurants sind in „greifbarer“ Nähe! Genau so wie es eben sein soll, wenn man die Natur und Ruhe geniessen möchte…

Teich heisst auch Boot, Fische und Frösche, genau! Es gab ein kleines Boot, das man ausleihen konnte, Fischen war auch erlaubt und Froschkonzerte, ja die gab es auch! Nein, sie quakten nicht andauernd, sondern eher phasenweise, fast so, als würden sie debattieren. Fing also einer an zu quaken, musste der zur linken Seite antworten, darauf natürlich jener von etwas weiter Rechts und auch der am anderen Ende des Teichs wollte seine Meinung äussern. Zu guter Letzt quakten alle durcheinander und mit einem Mal, als hätte jemand den Schalter gekippt: waren alle still… Immer und immer wieder spielte sich das Phänomen ab… Und nun soll sich ja niemand wagen zu behaupten, das seien bestimmt alles weibliche Frösche gewesen… NEIN… denn männliche Geschöpfe, egal welcher Art können dies nämlich auch seeehr gut!!

Quackende Frösche in La Racineuse


(Macht die Lautsprecher an, dann hört ihr das Quacken der Frösche… ;-)

Nach zwei noch einmal sehr schönen und entspannenden Tagen mussten wir unumgänglich die letzte Etappe unserer Heimreise antreten. Wir schwatzten zwar noch lange mit dem Betreiberpaar, doch auch das nützte nichts… wir mussten los!

Irgendwann im Verlaufe des Samstagnachmittag sind wir zu Hause angekommen. Auf meine Äusserung, dass ich nicht aussteigen werde, blickte mich René fragend an. Nun ja, ich sagte nicht, dass ich nach Hause möchte… Wir lachten beide!

Zufrieden, dass wir eine pannenfreie, erholsame und einmal mehr eindrückliche Reise geniessen durften, stellten wir uns erneut dem Alltag.

Für das Ende einer Reise gibt es nie den richtigen Zeitpunkt… doch schätzen wir uns mit dem Wissen glücklich, dass wir, wann immer wir möchten, mindestens für ein Wochenende losfahren können…. Spontanität = Freiheit


Tour im April 2014

Tour im April 2014


bottom of page