Wir gewöhnen uns langsam an die dänische Sprache, was aber nicht heisst, dass wir auch wirklich was verstehen, ausser: Hej und Hej Hej, was soviel bedeutet wie: Hallo und Tschüss :-) Wir sind noch gut 100 km vom dänischen Nordkap (Skagen / Grenen) entfernt und können uns jederzeit und problemlos in Deutscher Sprache auf den ausgesuchten Campingplätzen anmelden! Das ist wirklich toll und auch sehr touristenfreundlich. Überhaupt sind wir erstaunt, wie vorbildlich die von uns bisher befahrene Route bezüglich Campingplätze ausgeschildert ist! Es erstaunt uns aber auch, dass wir kaum Wohnmobilen und auch Wohnanhänger-Gespannen begegnen… Die Verkehrsteilnehmer sind unglaublich rücksichtsvoll, rasen nicht und wenn doch überholt wird, dann niemals halsbrecherisch und auf Risiko. Genau so wie wir es in unseren Recherchen vor Antritt unserer Reise gelesen haben. Als Ferienverkehrsteilnehmer, welcher hin und wieder nicht ganz so genau weiss, ob er nun links oder rechts abbiegen soll oder doch besser weiter geradeaus fährt (dies trotz Navigationsgerät) fühlt man sich nicht gleich als absolutes Verkehrshindernis!
Unsere heutige Etappe brachte uns etwas mehr als 200 km Richtung Norden bis nach Slettersand. Natürlich nicht ohne eine kleine Odyseenfahrt! Wir mussten feststellen, dass es auch in Dänemark mehrere Orte mit demselben Namen gibt und dies gar auf eher kleinem Territorium! Eigentlich wollten wir bis Stenbjerg in der Jammerbucht fahren, dieser Ort liegt an der Nordsee und wir freuten uns auf einen Campingplatz nahe am Meer. Wie immer verliessen wir uns auf das Navigationsgerät und stellten bei „Ankunft am Ziel“ fest, dass dies überhaupt nicht der von uns ausgesuchte Ort war… Wir waren zwar „in der Region“ aber nicht direkt am Meer wie der Ort auf der Landkarte eingezeichnet ist. Auch die Gegenkontrolle mit dem Navigationsgerät auf unseren Handys brachte keinen weiteren Aufschluss. Flexibel wir wir sind haben wir uns einen Ort etwas nördlicher in der Jammerbucht ausgesucht und sind einfach weitergefahren.
Auf der Fahrt von heute Morgen bis zum Ziel hat uns das Wetter seine breite Palette an Auswahl präsentiert: hin und wieder sahen wir ein paar blaue Flecken am Himmel, dann wieder war er dunkel mit schwarzen Wolken verhangen und der Regen prasselte stark und ergiebig auf die Strassen, so dass man fast meinen konnte, es sei Herbst und die Nebelschwaden legen sich übers Land. Auch der Wind ist teils sehr, sehr kräftig! Vor allem gestern war es unglaublich schwierig die Fotokamera ruhig in den Händen zu halten. Für solche Momente zahlt sich ein Objektiv mit Bildstabilisator wirklich aus! Das Wetter trübt unsere Reise- und Unternehmungslust überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, wir schätzen das interessante Licht für die Fotografie und bestaunen einmal mehr die Kraft der Natur.
A propos Natur: eines ist uns auf der langen Reise der Westküste entlang aufgefallen: Wo immer es möglich ist, wird das Land bewirtschaftet, es gibt kaum brachliegende Landflecken wie es beispielsweise in Frankreich sehr, sehr oft zu sehen ist. Gemüse, wie wir es bei uns im Berner- Seeland (Gemüseland) in der Schweiz kennen, gibt es hier nicht zu sehen. Es wird ausschliesslich Getreide und Mais angepflanzt… wo weder Getreide noch Mais zu sehen ist, grünt das Gras für die Kühe und Pferde. Überhaupt ist hier für uns alles unglaublich grün, vielleicht fällt es uns umso mehr auf, weil die letzten Wochen in der Schweiz, jedenfalls in der Region in welcher wir wohnhaft sind, sehr trocken waren und alles was nicht durch menschliches Zutun gegossen wurde, mehr und mehr verdorrte! An den Strassenrändern sind wie auch bei uns Selbstbedienungs-Gemüsestände zu finden. Nur: ausser Kartofler (Kartoffeln) gibt es da nicht mehr zu kaufen. Im späteren Nachmittag in Slettersand angekommen, machten wir kurz einen „Hausputz“ und bereiteten schnell einmal das Nachtessen vor. Während den Ferien hat unser Tag nicht wirklich eine Ess-Struktur, wir essen wenn wir Hunger haben. Das kann mal bereits um 15:00 h sein, mal erst um 20:00 h oder überhaupt nicht!
Als wir beim Nachtessen sassen, zogen erneut dunkle Wolken am Horizont auf und ein sich näherndes Gewitter meldete sich an. Wir finden es immer so gemütlich, wenn die Regentropfen aufs Dach von unserem Wohnmobil trommeln! Eigentlich war geplant, nach dem Essen noch zum Strand zu spazieren, doch daraus wird heute wohl nichts mehr. Nun, vielleicht schaffen wir es morgen, mal sehen. Mittlerweile zeigt die Uhr bereits 22:20 h und draussen ist es immer noch hell! Langsam gibt’s dann doch auch Feierabend bei uns, morgen geht’s auf die nächste Etappe und wir möchten uns einen Platz aussuchen, der uns zu zwei Tagen zum Verweilen einlädt!
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