Letzten Donnerstagabend teilte mir René mit, dass er für Freitagabend eine Idee hat! Normalerweise erledigen wir unseren wöchentlichen Einkauf Donnerstag- oder Freitagabend. Diese Woche jedoch haben wir die immer wiederkehrende und notwendige Aktivität auf Samstag verschoben.
René benahm sich etwas geheimnisvoll, so dass meine Neugierde innert Sekunden geweckt war. Er schaffte es nicht lange mich auf die Folter zu spannen und gab mir nach und nach kleine Tipps. KINO war des Rätsels Lösung!
Wir haben uns für den Film von und mit Til Schweiger und seiner kleinen Tochter Emma entschieden: KOKOWÄÄH
Seit unserem letzten Kinobesuch ist bereits einige Zeit vergangen. René fand es sei höchste Zeit wieder einmal einen tollen Film auf der Grossleinwand zu geniessen, abgesehen davon sei bald Valentinstag! Anstelle von Blumen möchte er mich ins Kino einladen!
Natürlich habe ich mich riiiesig über die Einladung und die Geste zum Kalendertag gefreut: Merci viu mau Schruberli… !
Die Kinotickets hat René online gebucht, so dass wir uns nicht sonderlich beeilen mussten, um möglichst frühzeitig vor Ort zu sein und auf jedenfall gute Sitzplätze zu erhaschen. Kurz vor Filmbeginn haben wir uns noch mit etwas Süssigkeiten eingedeckt. Bevor uns schlecht davon wurde, haben wir mit dem Naschen aufgehört…
Der Kionsaal war sehr gut besetzt und wir nun neugierig auf den Film mit dem etwas speziellen Namen: KOKOWÄÄH womit eigentlich Coque au vin gemeint ist. Da die Vorstellung um 21:15 begann, gab es auch nicht mehr so viel Werbung und Vorfilme.
Der Drehbuchautor Henry (Til Schweiger) hangelt sich glücklos von einer Liebschaft zur anderen und schafft es auch beruflich auf keinen grünen Zweig. Überraschend erhält er ein mega Angebot: er soll als Co-Autor für eine Bestsellerverfilmung arbeiten, dies zusammen mit der Autorin des Buches: seine Exfreundin und grosse Liebe Katharina. Henry hofft auf seine grosse zweite Chance , doch wie aus heiterem Himmel taucht da plötzlich die 8-jährige Magdalena (seine Tochter im wirklichen Leben!) auf und stellt sein Leben völlig auf den Kopf. Henry wusste nichts von seiner Tochter, die aus einem vergessenen One-Night-Stand stammt. Magdalenas Mutter reist in die USA zu einer Gerichtsverhandlung sowie einer Auszeit ihrer Ehe und bringt das Mädchen mittels einer Freundin und einem Brief der Erklärung an Henry in seine Obhut. Henry ist genau wie der „Vater“ Tristan, welcher sich bis anhin in Unwissenheit der Tatsache um das Mädchen gekümmert hat, mit der neuen Situation völlig überfordert. Tristan ist zutiefst verletzt, Henry kann nicht auf seine Unterstützung zählen. Ihm bleibt also nichts anderes, als sich alleine um Magdalena zu kümmern.
Henry findet aber nach und nach Gefallen an der neuen Rolle als Vater und bekommt seinen Haushalt auch wieder in Griff, trotz den vielen Streichen des Mädchens! Magdalena fragt immer wieder nach ihren Eltern, so dass Henry die Wahrheit an den Tag bringen möchte. Auch Katharina, Henrys grosse Liebe soll erfahren, dass Magdalena nicht die Tochter der Nachbarn ist, welche er aus finanziellen Gründen ab und zu hütet. Doch wie soviele Situationen in Henrys Leben ist auch diese bald heillos verfahren. Tristan sucht den Kontakt zu Magdalena immer öfter und rauft sich auch mit seiner Frau Charlotte wieder zusammen. Henry droht das Mädchen zu verlieren wo er sie doch so lieb gewonnen hat und sich wohl in seiner neuen Rolle als Vater fühlt.
Henry beginnt um seine Tochter und Katharina, welche den Schwindel mittlerweile enttäuscht zur Kenntnis genommen hat zu kämpfen!
Auch wenn der Film so manches Lachen entlockt, so tiefgründig haben wir ihn als indirekt betroffen erlebt…
Im Film KOKOWÄÄH streiten sich zwei Väter um die kleine Magdalena, jeder möchte sein Recht und keiner hört sich an, was sich das Mädchen wünscht… wie im richtigen Leben, wenn sich Eltern scheiden lassen! Die Aussage von Magdalena, als man sie endlich zu Wort kommen lässt und sie nach ihrem Wunsch fragt: „Ich wünsche mir, dass ihr aufhört zu streiten, ich habe euch beide lieb!“, berührte mich mitten im Herzen und gab den Startschuss an mein Gedankenkarussel!
Egal ob wie aus dem Nichts der richtige Vater auftaucht oder ob sich Eltern trennen, unsere Verletzungen werden meistens auf dem Rücken der Kinder ausgetragen! (Mein grösster Respekt all denen die den anderen Weg schaffen!) Unsere Kinder widerspiegeln uns in diesen verfahrenen Situationen und die Frage ihrer Reaktionen sollte uns nicht erstaunen, sondern zum Nachdenken bringen!
Würde es uns gelingen, unser Probleme nicht immer und immer wieder auf dem Rücken der Kinder auszutragen (das Alter und die Zeitspanne haben nichts zur Sache!), sondern mit gegenseitigem Respekt zu lösen, könnte eine Trennung, die IMMER für ALLE Beteiligten sehr schmerzvoll ist, auf ihre Art zur Bereicherung werden und dem PAS (Parental Alienation Syndrome / Eltern-Entfremdungs-Syndrom) keine Chance lassen …
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