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Mariefred am Malärsee – Stockholm

19. – 20. Juli 2012 Donnerstag war ein sehr ruhiger Tag. Wir erlebten nichts weiter Erwähnenswertes und sind einfach von Akersund nach Mariefred an den Malärsee gefahren. Dort angekommen installierten wir uns und machten einfach einmal nichts! Ausruhen, etwas lesen und die Ruhe am schönen See geniessen! Das tat für einmal auch sehr gut, sind wir

doch bis anhin täglich ein Stück weitergefahren. Der Malärsee ist übrigens der drittgrösste See Schwedens. Übrigens ist uns nebst dem bekannten Warnschild für Elche ein weiteres auf der Strecke aufgefallen: Wildschweine!

Für den nächsten Tag, also Freitag hatten wir Stockholm, welches sich auf 14 Inseln verteilt im Visier. Erneut starteten wir bei schönstem Wetter: die Sonne spielte Boule mit den Wolken… Kaum kam ihr eine zu nahe, schubste sie diese unweigerlich weg, so dass wir die Sonnenbrillen einmal mehr aufsetzen konnten! Cool, genauso haben wir es uns gewünscht! (@ Maria: Für dein Daumendrücken lieben Dank!) Bevor wir jedoch losgefahren sind, drückte der Fotofinger bereits zum erstenmal auf den Auslöser: Enten waren auf Besuch! Ohne Scheu watschelten sie von Wohnwagen zu Wohnmobil und Zelt. Sie suchten wohl nach Futterresten… Ein interessantes Bild!

Es standen verschiedene Möglichkeiten von Übernachtungsplätzen zur Auswahl. Rund um Stockholm gibt es einige Campingplätze, aber auch ein Stellplatz, der sehr nahe am Zentrum sein soll. Eigentlich hatten wir uns bereits für diesen Platz entschieden, doch kurz vor dem Koordinaten erfassen im Navigationsgerät stellten wir fest, dass wir grundsätzlich nicht um jeden Preis bereit sind, möglichst nahe am Zentrum zu sein, schon gar nicht, wenn der Platz unter einer Autobahnbrücke sein soll. In unserem Reiseführer wurde dieser gar als Zumutung für alle Wohnmobilfahrer beschrieben, auch wenn Ver- und Entsorgung vorhanden sind. Also wählten wir einen Campingplatz in Bredäng, ca. 10 km von Stockholm entfernt.

Wir sind davon ausgegangen, dass diese Plätze nahe der Hauptstadt von Schweden gut ausgebucht sein werden und sind deshalb bereits um 9:00h losgefahren, um möglichst früh einchecken zu können. Unsere Annahme sollte sich bestätigen, denn bei unserer Ankunft nur ca. 1 Stunde später waren nur noch wenige Plätze zur Verfügung.


Installiert haben wir nur das nötigste, d. h. Isoliermatten an die Fahrerkabine und Gas für den Kühlschrank aufdrehen, damit unsere Ware im Frigo auch schön kühl bleibt. Dann sind wir mit Foto- und Hunderucksack zur nur 800m entfernten U-Bahnstation marschiert, um ca. eine halbe Stunde später mitten in Stockholm einzutreffen!

Wow, was für eine Stadt… Rieesig, überall Wasser und Schiffe für Sightseeing-Touren, aber auch private Luxusjachten der oberen Zehntausend waren zu sehen… und hey, da liegt ein riiieesiges Fährschiff der Vikingline vor Anker! René kommt gleich ins Schwärmen und erzählt etwas von seinen Erlebnissen seiner Reisebuszeiten…

Als erstes speicherten wir unsere Ausgangslage in der Navigationsapp auf Renés Handy. Sicher ist sicher, zwar haben wir uns so noch nie verirrt, doch die Stadt ist so gross! Weiter studierten wir den Stadtplan und verschafften uns Orientierung.  Wir suchten das königliche Schloss der ungefähr 750‘000 Seelen-Stadt. Wir marschierten los und kamen schnell schon ins Schwitzen, die Sonne zeigte sich mit ihrer ganzen Kraft! Hey, da ist doch das Schloss… schau mal dort, steht da nicht ein Wachmann vor seinem Wachhäuschen? Wow, der bewegt sich ja, jedenfalls sein Kopf! Als René ihn etwas abseits fotografierte, blickte er genau in diesem Moment in unsere Richtung, als hätte er genau unser Objektiv aus der grossen Anzahl ausgesucht, damit wir ein tolles Foto erhalten… Danke junger Wachmann, das war sehr nett!

Ist da nicht Marschmusik? Das muss die Wachablösung sein, die täglich kurz nach 13:00h beim Königspalast zelebriert wird. Leider nur von weitem haben wir den Zug der Wachmänner erkennen können. So schnell wie sie die Schaulustigen angesammelt haben, so schnell waren sie wieder zerstreut. Wir warfen auch kurz noch einen Blick in die königliche Kapelle, die öffentlich zwar zugänglich war, jedoch fotografieren untersagt war. Aufpasser nahmen ihre Aufgabe sehr intensiv war und wiesen eine Besucherin, welche sich der Auflage nicht unterstellt hat zu recht!

Nächstes Ziel war das Wasa-Museum. Das königliche Kriegsschiff war kurz nach dem Stapelauslauf im Jahr 1628 aus ungeklärten Gründen gesunken und erst im Jahr 1961 geborgen. Das Museum wurde so gebaut, dass die Masten aus dem Dach ragen. Nach Blick auf unseren Stadtplan war es nicht gerade um die Ecke, also sind wir los marschiert. Entgegen den letzten Tagen kam uns der Menschenauflauf schon sehr massig vor! Doch wir marschierten stetig weiter, mal etwas zügiger und mal wieder etwas gemächlicher. Nur gut, dass wir den speziellen Rucksack für Filou dabei hatten. Er wäre mit absoluter Bestimmtheit zwischen den vielen Beinen mehr als nur gefordert gewesen. Das von mir gefühlte Hopsen an meinem Rücken zeigte uns aber, dass er sein Sightseeing sichtlich genoss…

Nach ca. 5 km Marsch über Brücken und vor Anker liegenden Schiffen entlang gab es eine, Filou kurz noch seine Visitenkarte zu hinterlassen. Wir setzten und dann auch noch einen Moment ins Gras und gönnten unseren Füssen eine kurze Pause. Doch schon bald hüpfte Filou erneut in seinen Rucksack, so als wollte er uns sagen: Nun los, ich will mehr sehen…

Also machten wir uns auf zum Eingang des Museums, vorbei an Eiscafes und Restaurants mit wunderschönen Gartenterassen. Was wir aber um die Ecke zu sehen bekamen, gefiel uns gar nicht: Menschen so schnell nicht zählbar und alle schön in Reihe und Glied… Es sah nach mindestens einer Stunde anstehen aus! René und ich blickten uns kurz an und es war klar, dass wir ganz bestimmt nicht eine Stunde teils in der Sonne anstehen werden, auch wenn das Museum mehr oder weniger eine „Muss“ ist! Hätten wir das gewusst, wir wären bestimmt nicht so weit gelaufen, sondern hätten uns mehr auf die Innenstadt konzentriert. Nun was soll’s wir gönnten uns dafür ein feines Eis und machten uns auf den Rückweg. Diesmal wählten wir eine andere U-Bahnstation, doch auch dafür gab es eine ordentliche Strecke zu marschieren. Durch Seitenstrassen machten wir uns auf den Weg, dort war es touristisch etwas angenehmer zu laufen und schattiger war’s erst auch noch. Mittlerweile waren einige Stunden vergangen und wir waren froh, unsere Tickets für die Rückreise bereits gekauft zu haben. Also konnten wir nur noch in die U-Bahnstation eintauchen und zur in 3 Minuten abfahrenden Bahn eilen. Eintauchen mussten wir in die Station im wahrsten Sinne der Worte, die Rolltreppe die nach unten führte war eeenorm lang und anschliessend gab es gar noch eine zweite, zwar nicht mehr ganz so lange rollende Treppe!

Die U-Bahnen sind wie in anderen Städten vollgestopft und es ist schwierig einen Sitzplatz zu ergattern. Dafür kommt man schnell von A nach B, was ja sehr vorteilhaft für eine solche Metropole ist.

Im Starbahnhof angekommen besuchten wir zum ersten Mal ein schwedisches Nahrungsmittelgeschäft. Wir waren schon arg auf den Felgen und stöberten nur etwas durchs Sortiment. Mit den Preisen haben wir uns noch nicht wirklich auseinander gesetzt. Die Euros haben wir doch im Griff und der Vergleich zu unseren Preisen in der Schweiz geht aus dem FF. Gemäss einem kurzen Gespräch mit unserem deutschen Nachbarn auf dem Übernachtungsplatz ist Schweden im Vergleich zu Deutschland ca. 1/3 teurer, was wiederum bedeutet, dass der Vergleich zur Schweiz ähnlich 1/1 sein wird. Wir werden sicherlich noch die Möglichkeit haben, uns genauer damit auseinander zu setzten, denn ich möchte unbedingt Wasa-Knäckebrot mit nach Hause nehmen. Klar, das gibt’s bei uns auch, aber nicht in runder Form mit einem Durchmesser von ca. 30 cm. ;-)

Den Rest des Tages haben wir gemütlich am Wohnmobil verbracht und uns wieder einmal eine warme Mahlzeit zubereitet. Unsere Essgewohnheit hat keinen Rhythmus mehr, wir essen, wann und was wir Lust haben! Viel war das bis anhin nicht wirklich! Gegen Abend sind übrigens ein paar dunkle Wolken aufgezogen und es gab etwas Regen. Mittlerweile weint der Himmel aber nicht mehr und wir hoffen, dass morgen die Sonne wieder lacht.

Auch wenn es noch vieles in Stockholm zu sehen gibt fahren wir morgen weiter. Der absolute Tourismus ist nicht unser Ding und wir freuen uns wieder auf mehr Natur und Ruhe. Eine Schäreninsel in ca. 70 km kann befahren und scheinbar darauf übernachtet werden, die soll unser Ziel für morgen sein. Mal sehen ob’s klappt, sonst suchen wir einfach was anderes… wir sind ja flexibel und schätzen dies sehr.

P.S. Das viele Laufen heute hat zwar unsere Beine und Füsse strapaziert, doch Renés Knie machte prima mit! Und Filou: der war auch groggi: sein neuster Hit: er schläft nicht in seinem Rucksack, den wir jeweils mit der Rückenfläche auf den Boden legen, nein, er schläft auf dem Rucksack! Unser kleines Schlitzohr bringt uns oft zum Lachen, als wollte er für die Zeit mit uns danken… putziges Kerlchen…

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Mariefred am Malärsee – Stockholm
























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