Nun war es also soweit: endlich begann unser so langersehnter Sommerurlaub mit dem Ziel Norwegen! Morgens, ca. um 8:30h hatten wir unser Take off!
Staumeldungen haben wir bereits zur Genüge im Radio gehört, doch es handelte sich immer um Staus Richtung Süden. Der Gotthard Tunnel… mal 6 Kilometer, mal 9 Kilometer, mal 2 Stunden Wartezeit… phuuu… ein Glück sind unsere Ziele genau in der entgegengesetzten Richtung, nämlich im Norden!
Bis in den Raum von Karlsruhe konnten wir uns über den Strassenverkehr überhaupt nicht beklagen, alles rollte flott und wir kamen gut voran. Doch dann fing es an… Baustelle um Baustelle… Unfall um Unfall… Wir rollten von einem Stau in den andern. Irgendwann meinte René, unser Navi hat doch eine Stauumfahrungsoption! Gesagt, gedrückt… da wir kurz vor einer Ausfahrt waren, lotste unser Navi uns von der Autobahn weg. Wir folgten brav und standen schon wenige Momente in Kassel im nächsten Stau… Geduldig (mehr oder weniger..) bogen wir links ab, fuhren geraude aus oder hielten links, genau so wie es das Navi wollte! Als wir den Befehl erhielten, fahren Sie auf Einfahrt voraus, hatte ich umgehend das Gefühl, dass wir in die falsche Richtung fahren, also wieder gen Süden, dabei wollten wir doch nach Norden!!! René wetterte unüberhörbar über das Navi, ich leise in mich hinein… Als wir dann bei der nächsten Ausfahrt die Autobahn verlassen mussten, wohlverstanden, auf Anweisung des Navis (hätten wir übrigens ehr gemacht!), stellten wir sofort fest, dass unser Navigationsgerät sich wohl einen kleinen Scherz erlaubt hat: wir „durften“ nämlich wieder da auffahren, wo wir den Stau verlassen hatten……………… Uns wurde also eine knapp einstündige Stadtrundfahrt gegönnt, oder verordnet, je nach dem… bis dahin hat sich der Stau nicht einmal aufgelöst!!! Von wegen Stauumfahrung….
Tja, die Gemüter waren schon leicht erhitzt und das Navi konnte froh sein, durfte es im Cockpit bleiben! Nach kurzer Diskussion beschlossen wir, eine Reklamation ans Universum abzugeben…. Naja, die Navis werden ja von da oben gesteuert… also muss die Reklamation auch dahin……………………………………….
Unsere erste Etappe führte uns bis nach Hardeggsen. Ein Übernchtungsplatz, den wir immer wieder gerne anfahren. Er liegt optimal auf der Strecke, kann zu jeder Zeit angefahren werden und liegt absolut ruhig. Genau richtig, für einen Quickstop.
Am nächsten Tag ging’s zeitig wieder los. Wir hatten zwar „nur“ noch etwa mehr als 400 km bis nach Rostock, doch hatten wir Hamburg noch nicht passiert. Das gefühlte Wissen, dass ganz Deutschland eine riesige Baustelle ist und ein Stau den andern jagt, veranlasste uns, um 7:30h vom Platz zu fahren. Wie weise das war, stellte sich bald einmal heraus! Wie erwartet standen wir schon kurze Zeit später im Stau: mal infolge eines Unfalls, mal wegen einer Baustelle… Ein Unfall ist das eine… da sind wir immer sehr froh, dass wir nicht Ursache dafür oder darin verwickelt sind!! Ist der Grund aber eine Baustelle, dann ärgern wir uns schon etwas mehr. Nein, nicht der Bauämter- oder Arbeiter wegen, sondern wegen den Autofahrern! Wird die Spur von 3 auf 2 verringert, wird doch praktisch jeder Autofahrer zu einem absoluten Egoisten. Ich war zuerst… ätsch, du hättest dich schon viel weiter hinten in die mittlere Spur einreihen können… jetzt wartest du eben… und schon kommt der nächste hinter dem auf der mittleren Spur und muss genauso wie der wiederum hinter ihm warten… Mensch ihr Autofahrer, habt ihr das Wort Reisverschluss noch nie gehört… ?? Das lernt man doch in der Fahrschule….
Einen Moment glaubten wir gar, dass wir es nicht rechtzeitig zur Fähre schaffen, und wenn dann nur sehr knapp. Ein Glück wussten wir, dass die Möglichkeit fürs Check in bis 30 Min. vor Auslaufen der Fähre bestand.
Immerhin schafften wir es dann bis ca. 1 Stunde vor Auslaufen………….
Wie erwartet war die Überfahrt von Rostock nach Trelleborg sehr, sehr angenehm. Die See war extrem ruhig und das Wetter herrlich! Das Auslaufen genossen wir auf der Reeling draussen und machten anschliessend denjenigen Passagieren Platz, welche keine Kabine reserviert hatten. Wir staunen immer wieder, wie viele das sind. Dauert die Überfahrt doch 6:25h. Da macht man sich doch gerne mal etwas frisch, die meisten haben doch eine etwas längere Anfahrt hinter sich, oder man legt sich einen Moment in Ruhe hin… Tja, das Denken darüber ist scheinbar vielfältig… Wir jedenfalls möchten uns nicht, wie wir es einmal mehr beobachten konnten, auf einer Bank an einem Tisch hinlegen und so ein Nickerchen machen…
Anyway, pünktlich wie vorgesehen um 21:15h lief die Huckleberry Finn der TT-Line in Trelleborg ein. Von unserer Schwedenreise von vor zwei Jahren wussten wir, dass keine 5 Fahrminuten vom Hafen ein prima WoMo-Übernachtungsplatz ist. Wir installierten uns, wie übrigens einige andere auch und verbrachten eine angenehme und ruhige erste Nacht in Skandinavien.
Comments