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Sonne und Ameisen an der Wanderdüne

Im gestrigen Post stellte ich am Schluss fest, dass es um 22:30 h immer noch hell ist. Wir haben folgenden Nachtrag dazu: Um 23:30 h war es immer noch hell! Naja, nicht so hell, dass man draussen noch in einem Buch hätte lesen können, das nicht, aber der Himmel wollte und wollte einfach nicht „schwarz“ werden…

Heute Morgen ging es nach unseren üblichen Ritualen von Morgenessen über alles reisetauglich verstauen weiter Richtung Norden. Als Zwischenziel hatten wir uns Rjuberg Knude ausgesucht. Eine gigantische Wanderdüne, welche den Leuchtturm bereits im Würgegriff hat und in einigen Jahren genauso wie seine umliegenden Gebäude unter sich begraben wird!

Eine touristische Attraktion! Wie Ameisen spazierten die Besucher den Weg entlang an den Fuss der Düne und auch zur Spitze. Bereits im Voraus war für uns klar, dass wir wohl bis an den Fuss der Düne marschieren, aber nicht im Sand den Berg hochkriechen, auch wenn die Aussicht verlockend war. Seit heute Morgen dürfen wir schönstes Wetter und herrlichsten Sonnenschein geniessen, was das Termometer innert kürzester Zeit hoch schnellen liess. Der Gedanke, nun den langen und mühsamen Weg im Sand auf den Grat zu gehen, war uns nicht sehr angenehm. So genossen wir, wie übrigens viele andere Touristen auch den Anblick von unten. Kommt hinzu, dass man vom Turm selber nicht viel mehr sehen kann, als dass der Anblick von unten preis gibt…

Anschliessend ging’s weiter Richtung Skagen. Durch die sich stets verändernde Landschaft von Naturschutzgebieten über landwirtschaftliche Felder war die Fahrt kurzweilig und interessant. Heute schien auch ganz Dänemark auf der Strasse zu sein, ganz im Gegensatz was wir von den letzten Tagen kannten! Es muss wohl am schönen Wetter liegen… ;-)

Plötzlich leuchteten die Bremslichter des vor uns fahrenden Fahrzeuges rot und die vor ihm usw. auch. Wir standen im Stau! Ca. 5 km rollten wir und mussten wieder stehen bleiben. Warum? Keine Ahnung, plötzlich löste sich der Stau auf, als hätte es nie einen Grund dafür gegeben.

Kurze Zeit später passierten wir die Ortstafel Skagen. Der Wechsel von der bisher erlebten Landschaft und den Dörfern kam uns vor wie Tag und Nacht. Skagen ist enorm auf Tourismous eingestellt, wir fanden plötzlich eine Baukultur und eine Unmenge Menschen! Irgenwie hatten wir eine andere Vorstellung vom nördlichsten Ort von Dänemark…

Wir hatten uns ja vorgenommen, hier für zwei Tage zu verweilen und einen Campingplatz   ausgesucht, der nahe am Wasser liegt. Leider mussten wir uns an der Reception mitteilen lassen, dass die Plätze alle belegt sind. Also versuchten wir es beim zweiten Campingplatz, doch auch hier ohne Erfolg. Wir  beschlossen, wenigstens unser Womo zu parkieren und ans dänische Nordkap zu spazieren. Doch auch dies war kein leichtes Unterfangen, alle Parkplätze waren überfüllt.

Tja, da fährt man also so weit hoch in den Norden und freut sich auch ein Naturereignis, welches man nicht alle Tage, resp. so schnell wieder sieht und soll einfach ohne verrichteter Dinge wieder weiterfahren?

Etwas resigniert beschlossen wir, Richtung Frederikshavn weiterzureisen. Bei einer Kreuzung etwas ausserhalb von Skagen bog René plötzlich nach links ab… nein, sagte ich, nach Frederikshavn geht es gerade aus! Ja, meinte er, ich hab’s gesehen, aber ich habe auch einen Wegweiser zu einem weiteren Campinplatz entdeckt! Und plötzlich schien es, als besteht doch eine leise Möglichkeit, das Naturspektakel doch noch mit eigenen Augen zu sehen.

Auf meine Frage an der Reception, ob denn noch ein Platz für eine Nacht frei wäre, blickte mich die nette Dame an, nickte mit dem Kopf Richtung unserem Wohnmobil uns sagte: For this car? Ich bejahte und sich machte grosse Augen… wir haben bereits festgestellt, dass die Dänen eher mit dem Wohnwagen campen und die Wohnmobile nicht zur grossen Regel gehören. Tja, sie zeichnete uns drei Plätze auf der Karte ein und meinte: Look, if you can stay there…

Nach Besichtigung der Plätze war klar: wir haben ein Nachtlager: Skagerag und Kattegat (Nordsee und Ostsee) wir werden euch morgen zusehen, wie ihr aufeinander prallt!

Der Wecker ist bereits gestellt, er wird uns morgen um 6:00 h das erste mal daran erinnern, welchen Ausflug wir geplant haben. Nein, wir wollen nicht als erste vor Ort sein, sondern einfach nur sicher, dass wir unser Womo parken und zum Nordkap von Dänemark marschieren können!

Wir sind gespannt: dementsprechend gibt es heute auch etwas früher Nachtruhe als gestern, auch wenn es noch taghell ist!

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